Mieten in deutschen Großstädten werden unbezahlbar. Welchen Anteil des Einkommens die Miete frisst und ob der Immobilienkauf aufgrund der niedrigen Kreditzinsen eine Alternative ist, zeigt eine detaillierte Auswertung der WirtschaftsWoche auf Basis der empirica-systeme Immobilienmarktdaten.
Wir haben für Sie die aktuellen Kaufpreisfaktoren für Wohnimmobilien in einer Karte zusammengefasst. Der Kehrwert der Bruttorendite reicht von Faktor 9,3 im Saale-Orla-Kreis bis etwa 33 in München. Wir berechnen diese Informationen aus den Mieteinnahmen und Kaufpreisen von vermieteten Immobilien.
Der empirica-Immobilienpreisindex für das 2. Quartal 2016 liegt vor: “Seit zweieinhalb Jahren steigen die Kaufpreise für ETW nunmehr schneller als die Mieten. Der Markt mag dennoch im Gleichgewicht sein, denn die Zinsen sinken. Das aber geht irgendwann zu Ende”, heißt es in der aktuellen Meldung von empirica, in der das theoretische Rückschlagpotential der Kaufpreise für den Fall steigender Zinsen und stabiler Mieten diskutiert wird. In den Top-7 Städten läge die Überbewertung entsprechend der divergierenden Miet- / Kaufpreisentwicklung bei 27%. In den B-14 Städten läge sie wie im Bundesmittel bei rd. 10%. Die kreisfreien Städte insgesamt kämen demnach auf eine potenzielle Überbewertung von rd. 18%.
Mehr Informationen zum aktuellen Immobilienpreisindex erhalten Sie unter empirica.de
Das ARD-Magazin Panorama hat auf Basis der empirica-systeme Marktdatenbank die Bezahlbarkeit von Neubauwohnungen untersucht und kommt zu dem Schluss, dass 95,3 Prozent der privaten Neubauwohnungen in den 20 größten deutschen Städten für die Mehrheit der deutschen Mieter nicht bezahlbar sind. Entsprechend dem regionalen Preisniveau und den angesetzten Kriterien für Bezahlbarkeit sind die Ergebnisse regional stark differenziert. Während in Duisburg 25% aller Neubauangebote als bezahlbar gelten, sind es in Düsseldorf nur 2%.
Die Marktstatistiken der verschiedener Marktbeobachtungen weichen teils diametral voneinander ab. Dazu veröffentlichte die Zeitung “Die Welt” am 22.09.2015 einen Beitrag über irreführende Daten auf dem Wohnungsmarkt. Meist liegen Abweichungen in den Daten an unterschiedlichen Erhebungsmethodiken und Datengrundlagen. Dies ist nicht weiter bemerkenswert.
Ist die Erhebungsmethodik jedoch ähnlich, sollten sich keine diametralen Unterschiede in verschiedenen Preisstatistiken ergeben, sondern höchstens geringfügige. Dies gilt nicht nur für Kaufpreise, sondern auch für Marktmieten.
Sind die Unterschiede aber dennoch groß, dann ist der Grund dafür in der Datenaufbereitung und -bereinigung zu suchen. In Bezug auf die Ableitung von Marktmieten sollten z.B. ausschließlich marktübliche Mieten herangezogen werden, die Datengrundlage ist daher entsprechend zu bereinigen: Wohngemeinschaften und zeitlich befristete Mieten für voll ausgestattete Wohnungen haben in dieser Mietstatistik nichts verloren, denn sie sind nicht marktüblich für den Mietwohnungsmarkt.
Am Beispiel Münchner Medianmieten soll der Unterschied hier nochmal deutlich gemacht werden. Die Abbildung zeigt die Mietentwicklung für München nach Halbjahren von 2012 bis 2016, einmal ohne Einbeziehung von Wohngemeinschaftsmieten und einmal mit Einbeziehung von Wohngemeinschaftsmieten. Auf den ersten Blick wird ersichtlich, dass die “normale Marktmiete” (ohne WGs) deutlich geringer ausfällt als die “Mischmaschmarktmiete” (mit WGs). Im 2. Halbjahr 2015 ergibt sich für München eine Mischmaschmarktmiete (inkl. WGs) von 16 Euro, auf der bereinigten Datenbasis hingegen eine Medianmiete von 14,67 Euro. Dies entspricht einer Überschätzung von rd. 8%. Marktmieten und Mischmaschmarktmieten weiterlesen
Unsere aktuelle Immobilienpreiskarte zeigt die durchschnittlichen Kaufpreise für barrierefreie Wohnungen in den Kreisen der Republik. Am tiefsten in die Tasche greifen muss man wie immer in München. Hier kostete eine barrierefreie Wohnung im Januar durchschnittlich 6.757 Euro je m², gefolgt von Miesbach (6.154 Euro je m²), Starnberg (5.542 Euro je m²) und dem Landkreis München mit 5.324 Euro je m².
Unter den Metropolen führt danach Stuttgart mit 5.002 Euro je m² (Rang 5 aller Kreise) vor den Städten Hamburg mit 4.461 Euro je m² (Rang 9 aller Kreise), Frankfurt am Main mit 4.329 Euro je m² (Rang 12 aller Kreise), Düsseldorf mit 3.691 Euro je m² (Rang 29 aller Kreise) und Köln mit 3.526 Euro je m² (Rang 35 aller Kreise).
Das sind Dortmunds teuerste und billigste Wohnviertel: Die WAZ hat in der “Datenserie Heimatkunde” eine interaktive Karte zum Dortmunder Wohnungsmarkt veröffentlicht. Die Auswertung beruht auf einer Wohnungsmarktanalyse der Stadt Dortmund: “Zwei Jahre (2013/14) lang hat die Stadt über 21.000 Wohnungsinserate auf Stadtteilebene auswerten lassen. So entstand eine Karte, die den Mietimmobilienmarkt in Dortmund ganz gut zeigt: Die begehrtesten Wohnviertel liegen in der südlichen Innenstadt, vor allem im Kreuzviertel. Hier zahlt man im Schnitt 7,4 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter. Teurer ist es nur in der südlichen Gartenstadt, wo im Schnitt 7,5 Euro fällig werden. Am billigsten sind die Mieten in der Siedlung Siepmannstraße in Kirchlinde an der Stadtgrenze zu Castrop-Rauxel”, heißt es in der WAZ. Wohnungsmarkt Dortmund – interaktiv weiterlesen
Der aktuelle empirica-Blasenindex für das vierte Quartal 2015 liegt vor: “In den Top-7 Städten haben die Vervielfältiger und Preis-Einkommens-Relationen bereits beträchtlich zugelegt, dennoch signalisiert der Indikator ‘Fertigstellungen’ hier Entwarnung. Der Preisanstieg ist ungefährlich, weil diese Städte für Auszubildende wie auch für Berufsanfänger attraktiv sind und der Zuzug überregional aus ganz Deutschland erfolgt. Anders sieht es in Regensburg, Bayreuth, Landshut, Trier, Weiden/OPf. und Coburg aus: dort stehen alle drei Indikatoren auf „rot“: Auch diese Städte gewinnen durch studentischen Zuzug, Absolventen aber verlassen die Stadt. Weiden und Coburg profitieren zudem nur vom Zuzug aus dem Umland, dieses Potential ist begrenzt.” heißt es von Seiten der empirica ag.
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